Geheimnis der Gewürznelke
Geheimnisse und Heilkraft der Gewürznelke
Die Gewürznelken, auch Nelken genannt, sind die stark duftenden und brennend scharf schmeckenden getrockneten Blütenknospen des Gewürznelkenbaumes, die zur Familie der Myrtengewächse gehört.
Dieser Baum ist immergrün und wird bis zu 10 Meter hoch.
Schon in der Antike in Indien wurde die Nelke beschrieben, in der chinesischen Medizin wurden die Nelken bereits im 3.Jahrhundert vor Chr. verwendet. Auch in der ayurvedischen Medizin hat die Nelke ihren fixen Platz.
Erst später kamen die Gewürznelken durch den zunehmenden Handel im frühen Mittelalter nach Europa. Auch Hildegard von Bingen schätzte die Gewürznelken als Gewürz und Heilpflanze sehr.
Was kann die Nelke für dich tun?
Der typische Geruch, der Geschmack und auch die Wirkungen stammen vor allem von den ätherischen Ölen in den Nelken. Das sind Eugenol (auch im Zimt), Eugenolacetat und Oleanolsäure, aber auch Flavonoide und Gerbstoffe und Salicylate.
Speziell das Eugenol wirkt betäubend und deswegen kann man durch das Kauen von Gewürznelken auch Zahnschmerzen und Entzündungen im Mund und im Rachenraum therapieren. Man kaut dabei möglichst in der Nähe des schmerzenden Zahnes, sodass das Öl freigesetzt wird und dann spuckt man die Nelke wieder aus.
Wenn man das reine Nelkenöl zur Verfügung hat, dann kann man das unverdünnte Öl mit einem kleinen Wattebausch direkt auf die schmerzende Stelle auftragen. Bei leichten Entzündungen im Mund-oder Rachenraum gurgelt man mit verdünntem Nelkenöl-Mundwasser mehrmals täglich, bis die Beschwerden besser werden.
Insgesamt wirken die Nelken auch keimhemmend, weil sie desinfizierende Eigenschaften haben. Deswegen sind sie gegen Bakterien und Pilze bis zu einem gewissen Grad wirksam.
Besonders interessant ist es, dass spanische Wissenschaftler herausgefunden haben, dass Nelken unter vier anderen klassischen mediterranen Gewürzen den höchsten Gehalt an Polyphenolen haben.
Das sind sogenannte Antioxidantien, die als Radikalfänger einen Zellschutz darstellen und daher den Alterungsprozess von Zellen verlangsamen. Die Nelken wirken auch durch die enthaltenen Salicylate entzündungshemmend und schmerzstillend.
Die Fähigkeit, den Appetit anzuregen und die Verdauung zu stärken, erklärt den Einsatz bei Appetitlosigkeit. Deswegen sind die Inhaltsstoffe oft auch Bestandteil von Magenbitter.
Die entkrampfenden Eigenschaften des Nelkenöls kann man bei schmerzenden Muskeln und Gelenken nutzen, indem man Massageöle oder Kräutergeister verwendet, die Nelkenöl beinhalten.
Die Gewürznelke in der TCM
Sie ist ein typisches wärmendes Gewürz und wird daher zur Minderung von Kälte angewandt. Ein klassisches Beispiel dafür ist ein Harnwegsinfekt, der nach einem Aufenthalt in Kälte oder dem Sitzen auf einem kalten Boden entstanden ist.
Das führt zu innerer Kälte im Beckenbereich, genauer noch zu feuchter Kälte und dann sind wärmende Gewürze wie Rosmarin, Zimt, Gewürznelke, Kardamom, Kümmel und Kreuzkümmel hilfreich. Auch befeuchtende Nahrungsmittel wie Kuhmilch, Joghurt, Weißmehl und Rohkost würde ich dann meiden und stattdessen gekochte Mahlzeiten mit Linsen, Reis und Wurzelgemüse bevorzugen.
Die Gewürznelke ist in der TCM den Nieren, der Milz und dem Magen zugeordnet und wärmt daher das Magen-Yang, den sogenannten Mittleren Erwärmer und stärkt das Nieren-Yang. Dadurch ist sie perfekt zur Anwendung bei Appetitmangel, Brechreiz, Blähungen, Schwäche der Verdauungsorgane und chronischer Reizblase bei Rohkostessern.
Achtung: Die maximale Dosis pro Tag sind 1-4 Gramm!
Nebenwirkungen von Gewürznelken
In seltenen Fällen kann man Überempfindlichkeitsreaktionen gegen das unverdünnte ätherische Öl beobachten. Da kommt es dann zu allergischen Haut – oder Schleimhautreizungen.
Bei kleinen Kindern sollte es keinesfalls verwendet werden.
Für die Anwendung während der Schwangerschaft und Stillzeit gibt es keine Studien, also wäre ich hier ebenfalls vorsichtig.
Die Nelke in der Küche
Die Verwendung in der Küche ist vielfältig:
Nicht nur duftende Lebkuchen, Glühwein und andere typische Weihnachtsleckereien bekommen einen weihnachtlichen Geschmack, sondern auch Wildgerichte, Rotkraut, Sauerkraut und Obstspeisen können wunderbar verfeinert werden, entweder durch ganze Gewürznelken oder durch feines Gewürznelkenpulver als Bestandteil von Gewürzmischungen.
Viel Spaß beim Backen und Kochen!
Wann verwendest du Gewürznelken?
Deine Wohlfühlärztin Dr. Claudia Prenner